25 Grad, strahlender Sonnenschein und gute Stimmung unter den geschätzt knapp 10.000 Zuschauern im Stadion Essen. Die perfekten Bedingungen für einen interessanten Fußballnachmittag. Beiden Fanlagern wurde von Beginn an viel Kampf und Leidenschaft von ihren Teams geboten. Schon nach fünf Minuten erzielte Kevin Grund die frühe Essener Führung, nachdem sich der Mittelfeldmann über links durchgesetzt hatte.
Nach dem Tor ertönten mehrfach Böller aus dem aufgeheizten Wuppertaler Gästeblock, einfach unnötig. Auf dem Platz taten sich beide Teams in der Anfangsphase insgesamt jedoch schwer sich gute Tormöglichkeiten zu erzielen. Nach gut 20 Minuten zog sich das Team von Trainer Sven Demandt mehr in die eigene Hälfte zurück, der WSV übernahm mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel. Die Elf von Trainer Stefan Vollmerhausen kam dabei auch oft gefährlich vor das Tor von Robin Heller.
WSV-Stürmer Kramer stellt die Weichen auf Sieg
Kevin Hagemann und der ehemalige Essener Gino Windmüller trafen jeweils per Kopf nur die Latte (38., 45.). RWE versuchte - wenn überhaupt - durch Konter Nadelstiche nach vorne zu setzen, unter anderem über den schnellen Zugang Kai Pröger. Die 1:0-Pausenführung war aber mehr als schmeichelhaft. Die Rot-Weissen wirkten harmlos und legten im Gegensatz zur letzten Woche gegen Dortmund II insgesamt eine schwache erste Halbzeit hin.
Zur zweiten Halbzeit kam bei RWE David Jansen, Neuzugang von Viktoria Köln, in die Partie. Sven Demandts offensiver Wechsel zeigte aber so gut wie keine Wirkung. Weiter spielte nur der WSV, dem in der 51. Minute der hochverdiente Ausgleich gelang. Mittelstürmer Christopher Kramer verwertete einen langen Eckball per Kopf. Die Bergischen waren ohnehin über das ganze Spiel gesehen - besonders bei Standards - sehr gefährlich. Danach kochte das Geschehen hoch und es wurde sehr hitzig. Schiedsrichter Andreas Steffens war gezwungen einige Verwarnungen zu verteilen.
In der 62. Spielminute erzielte Kevin Hagemann nach Vorarbeit vom starken Kramer die Gästeführung. Essen war geschockt und kam bis zum Schluss nicht mehr wirklich zurück ins Spiel. Im Gegenteil: Davide Leikauf traf in der 90. Minute zum 3:1 für die Wuppertaler. Um dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach am Freitag im DFB-Pokal das Leben schwer zu machen, muss RWE sicherlich ein ganz anderes Gesicht zeigen. Für Wuppertal verlief der Saisonstart nach dem 1:1 gegen Bonn vielversprechend.